|
|
|
|
|
|
||
Darsteller | Darstellerin | Darsteller | Darstellerin | Darsteller | Darstellerin | Darsteller | |
I Eingesperrt krank in dieses Haus Unklar der Befund Unerträglich die Schmerzen Wer will mich zwingen Gesund zu sein Ich Das ist unmöglich Das ist eine Anstrengung Schlimmer als die Krankheit Die Ärzte zögern die Diagnose hinaus Sie haben nichts in der Hand Am Ende ihrer Weisheit Und meiner Geduld Im Krankenbett liegen und arbeiten Liegend lesen Liegend denken Im Liegen warten Auf wen Auf ihn Auf den Bruder Auf den Sohn Schmerzblind Im Dunkeln Klopft das Herz Vor Müdigkeit Der hagere Mann spricht Von der Erinnerung Er spricht von einem Stein Im Wasser Einem Messer Das still zu Grund sinkt Der Mann ist mir fremd Die Bilder sind schön Die Schmerzen bleiben Nicht die Ausdauer verlieren Was sind das für Schmerzen Sind es marodierende Banden In meinem Hirn Alpträume Schuld Das was nicht entstehen will Nicht entstehen kann Das Verhinderte Die Leere im Kopf Die Müdigkeit Der Schnitt Durch die Pulsadern Wie die Sirene mit hohem Ton Vorüber Haus für Haus Der heruntergeblühte Flieder Die Dorfstraße Die Blicke Das Brennen im Magen Die große Idee Leben Lieben Schreiben Am Ende der Fahrt Das eiserne Bett Ein trübes Fenster Der Stuhl Und die Stimmen aus Mull Es riecht nach Meer Mein Herz arbeitet Über das Wasser zieht Penthesilea Sie sucht einen Partner Für den Tod Sie treibt ihr Pferd Durch die Landschaft Landschaften die für Großes taugten Wie soll hier Großes entstehen Ich muß schwimmen Das Wasser ist kalt Ich will nicht fliehen Ich bin keine Kriegerin Ich suche keinen Partner für den Tod Wasser oder Blut Mark oder Bein Wer ruft hier wen Wer spielt hier welche Rolle Die Handgelenke schmerzen Das Blut schmerzt Es zieht kreise im Wasser Ich verlasse das Meer Ich will den Schmerz bekämpfen Ich will nicht fliehen Und ich muß nicht sterben Ich mache nur Pause Lasse mich sanft treiben Und folge der Schwerkraft Laufe auf dem weißen Sand Beobachte die Wellen Und schreibe sie auf Wie einfache Wörter Sie fließen zurück Und beginnen erneut II Die Sprachlosigkeit Nimmt zu Die Wörter befinden sich Auf dem Rückzug Leide ich daran Nicht mehr Doch etwas fehlt mir Was ist das Von geheimen Verbrechen Offen reden Statt sie zu verschweigen Alles soll ausradiert werden Alles soll erstarren Sie sortieren Sie mißtrauen gründlich Sie glauben an Verschleierung Sie setzen jemanden Auf einen an Sie ermitteln Die Einstellung Das Negative Wie man aussieht Wo man hinfährt Wie man sich betätigt Jeder hat jeden im Blick Denunziation Sie haben Hintergedanken Wir müssen herhalten Gegen die eigenen Chimären Kämpfen sie Das macht sie empfindlich Weiter als sie dachten Sind die Abtrünnigen Eine unsichtbare Zeit Kämpfe im Dunkeln Ein Nichts das wächst III Drängt mich nicht Gebt mir Zeit Das Leben ist bodenlos Wie das Vergessen Und die Liebe Die ich zur Welt brachte Wie meinen Sohn Im Anfang war das Kind Nichts ist entschieden Noch nicht Sein Schatten liegt Noch unerfahren Unter meinen Augen Schön ist der Garten Mit den alten Kirschbäumen Die sich entfernenden Schritte Der Eingang zum Park Eine schwarze Schneise Aus feuchter Erde Bäumen und Luft Kühl und still Ist die Zeit des Tages Die Wege gehen die man nicht kennt Den Schatten entlang Was soll werden Wer will mich Bei sich haben Auf dieser Reise Eine Frau wird gesucht Sie ist nicht aufzutreiben Für das Raubtier Im Käfig Ich bin gerüstet Mich einzurichten Im Nichts Mit dem Körper spielen Die Zähne entblößen Die Pranken setzen Den Käfig entlang laufen Damit sich anfreunden Das ist nicht das Richtige Gib das auf Irgend etwas schwelt Ist das nur Gerede Das Geistige verschwindet Wird verhindert Statt dessen willfährige Vernichtung Nach und nach Was immer man tut Willkür und Macht Viele leiden an Völliger Erschöpfung Kalt ist jeder Tag Auf Abruf Bedingungslos Kaum mitzubekommen Es fehlt an allem Zu sehr gefreut Die Verbrecher loszuwerden Wir verschwinden Im Ausmaß der Zerstörung Die Entscheidung fällt schwer Feierlicher Etwas trauriger Stets dasselbe tun Die Reihe nicht Abreißen lassen Perfekt Moderne Fließbänder Aus Fleisch nackt Atemberaubend Die Kunst der Verwandlung Es geht in jedem Fall weiter Ohne Pause Ohne Vergangenheit Ohne Erinnerung Das Gefühl der Wiederkehr Des einst Grenzenlosen Farben Licht Töne Wo gibt es das Egal Das läßt sich niemand entgehen Nicht umsonst Nicht diese ewig Naiven Die unauffällig lächelnd Das Glas noch hoch halten Sich zeigen Unnahbar sein Mehr nicht IV Wo will man unterkommen Die Frage ist unbeantwortbar Später vielleicht Im Wunderland Aus Einbildungen Und Märchengestalten Da ist die Straße Wo der Zirkus wohnt Die bunte Karawane Exotischer Tiere Und große Leute Die abends zusammensitzen Schweren Herzens Erzählen Rauchen Trinken Die Nächte enden Auf immer die gleiche Weise Sie machen Musik und singen Der Ton von fern Anschwellend und abschwellend Die rothaarige Frau In der Hand die Zigarette Was soll’s Wird schon werden Es nehmen wie es kommt Irgend etwas ist immer geworden Von Auswahl keine Spur Meine siebte Wohnung Ist eine Idylle im Sand Nicht wirklich schön Klares Licht Gewichtiger Himmel Kiefern am See Und Stimmen der Vögel Wasser rinnt durch die Niederungen Durch Sumpf und Luch und Bruch und Fließ Was ist dieses Haus Ohne Zeichen Ohne Inschrift Nichts Auf dem Waldboden Die tote Eidechse Sich bücken Das Skelett bestaunen Es leise in die Tasche stecken Geduld haben V Ist da jemand Schutt bröckelt Vielleicht ist ein Klopfen zu hören Oder Stimmen Da sind Stimmen Ich schlage gegen das Rohr Hallo Hören Sie Melden Sie sich Licht Von oben Taschenlampen An den Wänden entlang Der Strahl Fällt auf mich Da liegt sie Eine Frau Im Schutt Sie bewegt ihren Mund Sagt ihren Namen Das Winseln ist ihr Hund Ich versuche mich zu erheben Mit geschlossenen Augen Rutsche ab Liege wieder im Staub Eine Hand Hart Packt zu Zieht meinen Körper auf die Straße Gerettet So viele Betrunkene Es wird gesungen und getanzt Es ist laut Alles scheint vorbei Augenblicke der Ruhe Nur in der Ferne noch Donner Nach Wochen in den Kellern Ist es aus Langsam aus den Löchern wagen Erschöpft Doch die Angst die Todesangst Geht weiter Sich verkleiden Sich verstecken Wie den Fremden entgehen Der Gewalt Zehntausende sterben Bei den Exzessen Ich überquere Straße um Straße Schleiche über Höfe durch Gänge Kein Stein auf dem anderen Wer sind Sie Komm mit Krater Tote Rauch Fliehen ist sinnlos Zeit gewinnen Einen Weg bahnen Unpassierbar Überall Tote In Papier eingewickelt Und nur ein Gedanke So schnell wie möglich Nach Hause Die Häuser Verschont Auf den ersten Blick Je näher Um so unabwendbarer Die Häuser Von Einschüssen Aufgerissen Zerfetzt Zerstört Im Keller Verschüttet Unter einer verkohlten Tür Die Eltern Beide tot Mit ihnen liegen Begraben Leichen Auf den Gehweg gebracht Ohne Ringe und Finger Kaum Zeit zu trauern Anderes dringlicher Unterkommen Stockend erzählen Das Sterben hat kein Ende Hinsetzen Am nächsten Tag melden Als Trümmerfrau Nichts zu essen Viel Arbeit Das Leben in Gang bringen Monotone Schufterei Mit aufgerissenen Händen Nichts fragen Anfassen Zähne zusammenbeißen Harte Arbeit macht nichts aus Nur nicht herumhocken Etwas tun Besser Fuß fassen Im Leben VI Wohl zu weit gegangen Nicht eindeutig auszumachen Bedrohlicher Zustand Den ich nicht gewöhnt bin Das Ausmaß ist alarmierend Es ist fürchterlich Unruhig den Himmel beobachten Und meine Schlüsse daraus ziehen Trotz der Aufregung Eins ist sicher In Kürze wird es beginnen Alles verdunkelt Staub und Erschrecken Monoton langgezogen Das ist der Untergang Ganz sachlich versuchen Auszubrechen aber Der völligen Zerstörung Ist nicht zu entkommen Alles Normale ist abgeschafft Die Wege sind länger und gefährlicher Überall Schutt Berge von Schutt Kein Licht Kein Wasser Keiner kommt durch Überall Gestank Unterwegs durch die zerstörten Viertel Drohen die aufflackernden Brände Jeden zu verschlingen Dabei steht Die eigentliche Schlacht noch bevor Und wir sind ohne Waffen Also nicht am Kampf teilnehmen Auch nicht bei drohender Gefangennahme Also Fluchtversuch Natürlich mißglückt Nach wenigen Tagen eingeholt Überall liegen Tote im Schnee Verbrannt Dann geht es wieder los Erde Donner Rauch Dazu Regen den ganzen Tag Wir sind eingekreist Flüchtende strömen vorbei Fliehende kommen ihnen entgegen Noch einmal sind alle unterwegs Sich hastend begegnen Einander zurufend Kommt uns retten Haus für Haus Ziehen wir uns zurück Schlagen uns durch Über eine Brücke Hinter eine Barrikade Bergen die Verletzten Verbinden sie Holen Wasser Die Verluste sind schwer Alles ist kaputt Niedergewalzt Es wird ununterbrochen gefeuert Nachts werden wir überrollt Werden zerfetzt verkohlt Erfahren wir den Tod Schulter an Schulter Die Lage bleibt unübersichtlich Unberechenbar Dann werde ich losgeschickt Morgens Wasser zu holen Hastig einen Eimer zu füllen Ich suche den Rückweg Da sackt ein Haus ein Den Druck der Schuttmassen Dumpf in den Lungen Ich bin verschüttet Eingeschlossen in einen Hohlraum Nicht sitzend nicht liegend Auf schlammigen Steinen Nur das Geräusch Des zusammensackenden Hauses um mich Staub und Kalk Ich muß lachen Ich bin unversehrt Aber diese plötzliche Stille Nach dem Dröhnen nimmt mir den Atem Wann kommt der erste Gedanke zurück Wann die Wörter Ich versuche mich zu orientieren Was hängt da schräg über mir Ein Stück Wand Vor meinem Kopf schwingt etwas Ein Eisenrohr Ich gebe Zeichen Sand rieselt Etwas winselt Ein Hund Er ist nicht zu sehen Die Zeit vergeht nicht mehr Sie steht nur nicht still Ich kann nichts tun Außer sie über mich ergehen zu lassen Ich habe Durst Mein Atem rasselt Ich schlafe Ich wache erst wieder auf Wenn alles vorbei ist An einem unerreichbaren Punkt In einem Winkel des Todes Ich schließe die Augen Und schlafe ein In einem Traum Aus Kalk Staub und Kälte Mein Körper liegt brach Eingesackt Ich sterbe Wie im Vorbeigehen Tag und Nacht sind ohne Konturen Tiere huschen über den Schutt Ich drücke mich gegen den Boden Ich mache mich schwer Ich versuche etwas zu greifen Ich versuche weiter zu atmen Ich liege da und lausche Es ist nichts zu hören Wieder schlage ich gegen die Rohre Ich schreie Bis mir die dünne Luft wegbleibt Der Hund winselt wieder Er kommt näher Ich gebe Zeichen klopfe und schreie Bis mir schwindlig ist Von außen nichts Kein Klopfen Kein Rufen Der Hohlraum rutscht weiter in sich zusammen Ich stöhne und weine Wer holt mich heraus Ich spüre den Hund neben mir Er atmet nur noch schwach Sie müssen kommen VII Aber es hat diese Welt gegeben Den Stern gelb zerschnitten Dieses ewige Volk Die gehißten Fahnen Der ständige Alarm Die Flieger und Bomben Die schwarzen Schwüre Zu den Waffen greifen Siegen helfen Immer schwören Natürlich bis zum Eid Sich verpflichten Ums Leben zu kommen Ungewohnt mutigen Herzens Macht sich leichter Um dann erneut daraus... Grotesk Nichts mehr zu sehen davon Häuser und Plätze verschwunden Alles leer Was steht bevor Vermutlich die nächste Not Einer meiner Schwerstern Halb entfernt Zurück gegen das Leben Am Ende bleibt die Flucht Weiter wandern Vor der Schuld Neu erworben Unabbüßbar Weiter das Grab suchen Verschlossen Uneinnehmbar Den Grund Bis sich jemand zeigt Es dauert Neben ihr sitzen Krank Schwer Was zu besprechen ist besprechen Im blauen Kleid Den Ton zerdehnen Das Wort fällt Stürzt ins Ohr Der fremde Rhythmus Wofür wird das alles gebraucht Was kein Ende findet Die stattgefundene Auslöschung Kennt niemand außer mir Herkunft ist Zuflucht Einmal über den Berg Etwa sechstausend Hügel Winter auf den Feldern Kürbisschalen Das Ende der Fahrt Lastwagen im Hof Junge Frauen Abgeschnittene Haare Das Knirschen der Schritte im Schnee Hartgefrorene Strohsäcke Baracken Der Preis ist hoch Erdrückt vom Auferlegten Ich habe einen Karren zu ziehen Der Tag bestimmt den Gang Bis die letzte Erde unter den Nägeln entfernt ist Kreuze Überall Kreuze Silberfarbenes Metall Zwischen den Ähren Sternförmig an erhöhten Orten Sie erleichtern die Orientierung Das Fremde im Blick Gedanken leuchten Wie offene Türen Der Tag mit seiner dröhnenden Stimme befiehlt Immer weiter zu laufen Wenn ich schon sterben muß Zur Friedhofsstation Sonntags ist dort Tanz Unsere beiden Schatten sahen wie einer aus Nicht viel sprechen Innig geheim Namen erfährt man erst nach dem Abschied Wortlos Ewig deinen Namen sagen Die Schlacht ist entschieden Die Siege sind vorbei Diese Art Ende kommt schnell Und keines vergeht Später die Menge Auserwählter Die da oben sitzen Was können die bedeuten Was wird mit ihnen Es gibt keine Antworten Wie immer ► |
I Was denkt er sich dabei Wenn er überhaupt etwas denkt Läßt alles stehen und liegen Statt zu arbeiten Ich will mich nicht In seinen Ideen ansiedeln Dem heiligen Glauben An den unlösbaren Konflikt Der historischen Katastrophe Ihm gilt seine Welt als unveränderbar Die Zeit wird das überspielen Wir treiben auseinander Voneinander weg Unabänderlich Wir erschreiben uns Unsere Entfernung Die Distanz ist gerecht Nichts läßt sich nur auf ihn Oder mich reduzieren Jedes Einzelne gilt gleich Seine meine Stimme Meine seine Sprache Egal wer entscheidet Er will mich ausschließen Erneut ausliefern Seinen Lebensversuchen Mich selbst untergraben Mich entmächtigen Er will mich mir Auf brutale Weise entziehen Ich habe mich gewehrt Ich konnte es nicht verhindern Kein Wort dafür aus meiner Zeit Das mein Leben benennt Verschleppte Schuld Müßte es heißen Aber sich aufzugeben Das Unausweichliche akzeptieren Ausgelöscht zu werden Ist das notwendig Aber ich versuche Zu sterben Aber Sterben ist keine Episode Mein Sterben ist Von meinem Leben gezeichnet Von mir Mein Sterben bin ich Jene unnennbare Größe Das ist keine Frage Über die man diskutiert Das ist eine Frage der Disziplin Beschlossen ist beschlossen Ich nehme die Pflicht zu leicht Ich bleibe dem Sterben fern Ohne zwingende Gründe Dazu nehme ich Stellung Das nächste mal II Hätte er doch festgehalten An unserer Gemeinsamkeit Aus Liebe und Schreiben Er aber hatte sich längst entschieden Nach anderem drängte es ihn In die Schlacht wollte er In die Textschlacht Der großen Stoffe In den Wortkrieg Für ihn war der Tod Eine Vakanz Durch den Tod Wurden Stellen frei Den Ruhm beerben wollte er Der Held Der Genius Jung und arrogant Da war ich ihm hinderlich So fiel seine Antwort aus Vorenthalten hat er mir Die ich gebraucht hätte Seine Fürsprache Doch wir konnten auch anders Der Kampf es uns zu beweisen Hat uns groß gemacht III Da war der Auftrag Den wir gemeinsam erhielten Material zu sammeln Zu reden mit Leuten Durch das Gelände zu ziehen Das Tatsächliche erfassend Den Bau Begonnen Zu schnell zu früh Auf Fundamenten im Sand Nachts bei grellem Licht Gewohnt haben wir Als Dichterpaar Mit den Arbeitern In den Baracken gefrühstückt Mit ihnen gesessen abends Bei viel Schnaps Wovon war da die Rede Von Ökonomie Von Macht Von in die Fresse schlagen Von Beton und Weibern Von vermauerten Frauen IV Seinen Blick wahrnehmend Ziemlich unterkühlt Jünger war er Ohne Aufenthalt Auf Vermittlung hoffend Als außerordentlich Schwierig stellte sich Sein Weg heraus Es half ihm nichts Er fand kaum Beachtung Ohne Geld Zu tun hatte er Nicht zu verhungern Warum war er nicht geflohen Vermeinte er nicht abzuweichen Galt für ihn die Drohung nicht Verhaftung Isolierung Was war maßgeblich Was hatte er erlebt Schwere Bombennächte Krieg Kampf Was suchte er Seinen Kern Das Schreiben Einen Bereich Von Freiheit und Blindheit Unberührt von allem Was draußen vorging Geheimnis der Liebe Unendliche Paarung Die Suche Nach wechselseitiger Steigerung Schreiben mit einer Einzigen Hand Gemeinsam zu gehen Den Weg in das Absolute Die Gegenseitigkeit Der Faszination Seine Sprache Seine Art sich für den Geist Der Welt zu interessieren Seine Form der Anarchie Diese Kompromißlosigkeit Des Wortes Wir teilten das Glück Einer Liebe in radikaler Zeit Das Erfahrene in uns tragend Und es sagend auf eine neue Weise Es war eine große Liebe V Leide ich daran Nicht mehr Doch etwas fehlt Was ist das Verwirrendes Gefühl Etwas erklären zu müssen Ich weiß daß ich Ihn verführt habe Vorhin beim Abschied Seine irritierende Nähe Dieses erneute Flackern Darum Von meiner Schönheit War er vollkommen gebannt Meine Art die Dinge zu sehen Prägten ihn für das Leben Ich nahm sein Gefühl wahr Und habe gelacht Über seine direkte Art Sich mir zuzuwenden Von seinem Traum Von einem großen Gesang Ich spürte seine Erstarrung Er sprach von Schiffen Und endlos langen Flüssen Ich folgte seinem Gang Und ließ ihn erzählen Seine Geschichten Sein erfrischender Sinn Sein Ton Sie erneuerten eine Sehnsucht In mir Nach Jona meinem taubenäugigen Bruder VI In kindhaftem Eifer Fähig jede Einzelheit In des Anderen Ich Zu erkennen und zu benennen Lagen wir auf dem Spiegel des Wassers Er konnte sein Gesicht Nicht wiederfinden Verurteilt war er Zu siebentausend Jahren Einsamkeit Erst der Blick eines schönen Mädchens Sanft und streng Gab ihm sein Gesicht zurück Mein Gesicht war sein Spiegel Gesichtslos und schön Spiegelbild und Widerschein Sehen und Erkennen Erwidern und aneinander Schön werden Unmaskiert Ohne kantiges Wortgeröll In sieben Spiegeln In Feuer und Wasser Stahl und Stein Stand sie geschrieben Unsere Liebe VII Danach immer mehr Wasser Augen und Stimmen Der Wind und die Angst Einander zu verfehlen Es war meine Hand die zitterte Meine Augen groß und schwarz Darin er sich erkannte Und dann ein Wanken Das Gestalt annahm Wie eine offene Tür Zu ungetrennten Räumen Und dann nichts mehr Das zu machen war Gegen das Was geschah ► |
I Alles andere als rosig Durch Feuer zu laufen Aber nicht ein Haar verbrannt Nur vom Weg abgekommen Kräftezehrend Immer den Geräuschen nach Dunkel wie meine Haut Die wirklichen Straßen sind unsichtbar Ich habe das Gefühl über Wörter zu laufen Zum Glück derbes Schuhwerk Manchmal noch höre ich meine Stimme Doch ist sie schon sehr entfernt Ich laufe Wo geht der rechte Weg ab Ich laufe Wo hinaus führt diese Schlucht Wasser gurgelt Steinwurfweit entfernt Verführerisch Wenn nur zu bleiben gelänge Der vom Aufstieg Durstigen Dann über Feld Ein riesiger unterirdischer Parkplatz Stufen hinauf zu einem Podest Durch das Tor mit den zwei steinernen Köpfen Steinquader die Augen Unbeirrbar der Blick Suchend betrete ich die Stadt II Verwirrend ihr inneres Wegenetz Unübersichtlich Im Fadenkreuz der Gleise Rangiergeräusch Ruß Dampf Gedränge Und wüster Gestank Unaufhaltsam folgt mir Mein Körper Wehrlos wie im Tiefschlaf Den Stimmen der Lautsprecher Der Glocke die ruft Rufe Wen rufen sie Mich die neu angekommen ist Mich die herausgefunden wird Mich die mitgenommen wird Mich der ihr Leib abgeschminkt wird Und nichts belassen wird Als ein Kostüm ohne Rolle Weggeschleppt zum Ende des Äußersten Erzwungene Pflicht zu tun Meine Pflicht Und diese vor Augen Keine Rückkehr Weil keiner zurückkehrt Erfaßt mich eigentümliche Wut Ohne jeglichen Anteil daran Beginne ich zu verstehen Anders als es noch möglich war Daß alles weiter läuft Alles beibehalten wird So wie es kommt III So kommt es Mein Ziel hat keinen Weg Alle Räume sind nach innen eingerundet Es ist beengend dumpf Niedrig Wie in einem kalten Schlauch In dem ich unterwegs bin Auf der Suche nach Wörtern Noch einmal ziehen die Orte vorüber Die mir Zuflucht waren Das Überlieferte ist eine Art Schutz Sonst aber schweige ich Sitze einsam herum Folge der Krankheit Schritt für Schritt Dem Schmerz etwas abgewinnend Die Dunkelheit verdichtet sich Ich liege da Und bewege mich nicht mehr Ich spüre die Haut Das Blut Die Knochen Die Leere im Innern der Kreatur Und für einen Moment Kommen die Wörter wieder Schmerzhaft gewaltsam Wird das Überleben Die eigene Sprache Die den Abstand zur Bedrohung vergrößert Von Sprache aufgerissen der Abgrund Den ich überwinden will Unaufhaltsam entsteht die Auslöschung Die absehbare Niederlage Die Poesie des Verschwindens Wie Wörter die alles Unnötigen Sich entledigen Sich selbst ins Grab legen In ahnungslosem Spiel Wie Jona im Bauch des Wals Um seine Freiheit kämpft Jona mein Bruder Ich lösche das Wissen aus Das ich mit mir herumtrage Bis zur letzten Silbe Aufgerissen die letzte Und aberletzte Haut Übersinnlich krank Ungreifbar form-und bindungslos Ziehe ich auf und davon Einsam und abgekehrt Irgendwo landen An einem allein mir gehörenden Ort Arbeiten an der Verlorenheit Ich schreibe nach unten Bis alles zu Erde geworden ist Sich nicht aufgeben wollen Weiter weiß ich nichts IV Wer auf Ruhe aus ist Meidet diesen Ort Wie stellt man sich hier Die Zukunft vor Es ist heiß Jede Hand wird gebraucht Mit welchem Recht Ziemliches Gedränge Am Eingang groß gewachsene Männer Jemand zerrt von vorn Jemand schiebt zur Seite Jemand gehört nicht hierher Die Menge zuckt Ich bin unter die Wartenden gedrängt Direkt vor ihnen Ihre Arme um mich Gegen meinen Widerstand Hände ruckartig sich hebend Hände nach unten fallend Ob ich nicht reden will Fragt eine Stimme Das Geschehen kommt mir Wie Theater vor Das Podium Das Publikum Die Zuschauer Der Text Nicht zu durchschauen Nur aus der Hand zu lesen Mit rollenden Augen Ich werde nicht schlau aus diesem Spiel Mein Oberkörper zieht sich zurück Ich stehe auf Mühsam nach Worten ringend Stelle ich Fragen Was mir helfen kann Blicke Jeder weiß worum es geht Was soll das Ich bin ziemlich durcheinander Diese Gestalten machen Eine überaus gute Figur Scheinen gewohnt Sich zu zeigen Aber alles andere Als weltgewandt Bieten sich an Statt zu fordern Zunehmend fühle ich mich wohl In ihrer Gegenwart Meine Unnahbarkeit Löst sich auf Zu spröder Vertraulichkeit Nicht so einfach Gute Ware ist rar Sagt einer Aber es ist anders Als ich denke Es ist der Hunger nach Abwechslung Dabei ist es kalt Und wir sind müde Trotzdem ist Lachen zu hören Dieses Volk läuft auf schmalen Wegen Das geht so durch die Nacht Es dämmert Farbloser Morgen Den Mantel Um die Schulter gelegt Zigaretten Aus der Tasche kramen Feuer geben Lächeln Nach Worten suchen Rauchen Ihnen ins Gesicht sehen Spüren wie sie mich begehren Und doch es aufschieben Mich umdrehen Und wieder langsam Die Treppe hinauf steigen Kurzer Abschied Harte Geste Unabänderlich vorbei V Wie kann von meinem neuen Leben Eine Rede sein Dieser Geduldsübung Zu sitzen und zu warten Bis ich weiß was die Stunde schlägt Allgemeine Zeitunsicherheit Das erste war die eigene Bleibe Zugewiesen Unwirtlich Fremd Erschöpft schob ich den Schutt zur Seite Und kramte in der Verwüstung Das Unentdeckte zu finden Hatte ich denn nichts von mir selbst In das neue Leben mitgenommen Gehörte das bisherige nicht mehr zu mir Der Staub mußte den Blick freigeben Auf das was war Doch dann kam Besuch In diese Einöde Es klopfte an die Tür Wen konnte es zu mir verschlagen haben Die Tür wurde aufgerissen Und er stand lachend im Zimmer Jona taubenäugig mein Bruder Ich erkannte ihn sofort Wir waren glücklich Über das Wiedersehen Er war schmal Schwarzhaarig Er war mir vertraut Er war da Durch ihn holte ich mir Das Lachen zurück Obwohl er wenig sprach Das war ohne Bedeutung Er war ohne Ehrgeiz Brauchte keine Veränderung Und was geschehen war Blieb auf immer Teil seiner Welt Wenn er nur nicht Von meiner Seite gewichen wäre Wortlos Nichts mehr wissen wollend Von meinen Verlusten Nur zögernd seine kargen Sätze sprach So etwas habe ich nie wieder gehört Und im gleichen Atemzug von mir fort Wieder in seine große Niederlage War er verloren VI Ich habe gezögert Dieses Leben anzunehmen Ist das der Ort An dem die Poesie beginnt Das Unberührte zu finden Schreibend leben Wird es dadurch einfacher Weniger kräftezehrend Die Unruhe Die Verbitterung Die Desillusionierung Die Ermüdung Die Suche nach dem Ort im Inneren Um die Krisen zu überstehen Unerwartet heftig zutage tretend Vorboten einer Spannung Am Rand des Zusammenbruchs Des Zustandes der Ausnahme Und schlimmsten Gewalt Ich kann mir keinen Aufschub Mehr gestatten Ich muß Ernst machen Den Stoff bearbeiten Der in mir liegt Jeder Versuch Zu vorsichtig Müßte Schmerzlich stockend Ins Leere laufen Um mich her Der Lobgesang des Terrors VII Rückwärts habe ich das Reich der Toten betreten Vor mir liegt meine Vergangenheit Ich darf sie nicht loslassen Die Zeit darf nicht abreißen Die vergessenen Namen Die Geschichte vom Krieg Der Fluch zu töten Schuldig werden Fliehen Aus dem Bauch des Wals Ausgespuckt sterben Ungelebt Unausgeführt Verhindert Das nicht Das Kaleidoskop meiner Wandlungen Bild zerspringt zu Bild Wechselnde Eindrücke Vieles spiegelnd Der Schnittpunkt meiner Perspektiven Das bin ich Die Schrift der Erinnerung Zwischen den Zeilen Die ohne Gewalt dem Erzählen folgt Ganz egal wohin es führt Ein Klagelied Das die Toten in mir erlöst In einer Sprache Die den Schmerz bindet Das Wort Zwischen Splitter und Entwurf ► |
|||||