während nach pridamantes’ tod eine weile stille herrscht memorie
ren g2 und g1 komponistentexte
G2
anakrousis als klangruine, babylonischer turm der erinnerungen,
anstelle in den himmel zu ragen, in die erde eingegraben, sich in
die sedimente der musikgeschichte einätzend. der zuhörer wan
dert gleichsam im zeitraffer entlang der peripherie dieses umge
kehrten klangturms und aus den gräbern entlang der abwärts
strecke streifen ihn die miasmen der erinnerungen: im bewußt
sein präsenter musikidentitäten. es folgen vektoren des klangbe
wußtseins in die zeit:
G1
ein kontinuierlicher klangstrom ohne teleologische entwicklung
hinüber bis zum todesaugenblick pridamants; dessen musikali
schen aggregate sind abstrahierungen historischer kompositori
scher haltungen – jeweils solcher aus übergangsepochen der
abendländischen musikgeschichte, aber zugespitzt, als gipsab
drücke und eisblumen, etwa gemäß zuccaris „disegno phanta
sticoartificiale“.
deren klangverbindungen sind aber bildlich soweit überspannt,
daß deren klänge gewissermassen durch die maschen im netz
der zusammenhänge fallen.
dann weicht die stille
der verunsicherung
hinter der bühne wird es lebhaft unruhe entsteht es wird geflüs
tert es werden zeichen gegeben zaghaft wagen sich zwei sängerin
nen und ein sänger hervor es sind isabelle lise und matamore
sie öffnen dem darsteller des pridamant das kostüm entfernen die
maske es ist clindor er ist gestorben erschüttert verlassen isabelle
lise und matamore die bühne
zwei sargträger kommen heben clindor in den sarg und tragen ihn hinaus
der vorhang schließt sich wieder